Rauchverbot auch für „The Rat Pack“

Rauchverbot auch für „The Rat Pack“

Klasse setzt sich durch. Das wurde ganz besonders deutlich bei diesem Rennen. Fünf der sechs Fahrer, die kurz zuvor in Rotterdam auf dem Siegertreppchen gestanden hatten, belegten auch im inzwischen umbenannten AWD-Dome in Bremen die ersten Plätze. Iljo Keisse/Robert Bartko (3.) sowie Franco Marvulli/Bruno Risi (2.) blieben auch in der Hansestadt als Paar zusammen. Doch ausgerechnet die Sieger Leif Lampater/Danny Stam wurden von Patrick Sercu getrennt. Erik Zabel, nach seiner Dopingbeichte freundlich, aber nicht euphorisch vom Bremer Publikum empfangen, sollte mit Lampater fahren und Stam bekam Marco Villa zugeteilt – was der Spannung keinen Abbruch tat.
Bevor drei Herren, „The Rat Pack“  aus Las Vegas – sie imitierten hochprofessionell das Original mit Dean Martin, Frank Sinatra und Sammy Davies jr. – die 24 Profis ins Rundenkarussell schickten, gab es mahnende Worte von Sercu und UCI-Doping Fahnder Alexander Donike. „An jedem Tag werden zwei Fahrer ausgelost. Es ist auch möglich, dass ein Fahrer mehrfach dabei ist, wenn es zur Dopingprobe geht“, warnte Donicke die Pedalleure vor der Einnahme verbotener Mittel.
Gesünder ging es auch in – zumindest einigen – Hallen zu. Vor allem in Halle 1 herrschte erstmals totales Rauchverbot. Das galt auch für „The Rat Pack“, das sich gerne mit Glimmstängel zeigte. Das seit 1. Januar geltende Gesetzt wurde durchgesetzt. Vor allem Dauer- und Vielraucher Frank Minder war wenig begeistert. „Das kostet uns unglaublich viele Zuschauer“, polterte er. Die Befürchtungen bestätigten sich jedoch nicht.  Das Sechstagevolk strömte wie eh und je.
Während sich im Feld der Radprofis vorn die Favoriten langsam auf den Endspurt einstimmten, schlug Gerd Dörich nachdenkliche Töne an. 17 Mal war er in Bremen gestartet, 170 Rennen hatte er insgesamt bestritten, doch vorn war er nie dabei. Für ihn waren vornehmlich letzte oder vorletzte Plätze reserviert. Kein Wunder bei insgesamt 73 verschiedenen Partnern, die ihm zugewiesen wurden. „Er kann junge Fahrer hervorragend in das Geschäft einführen. Das ist unverzichtbar“, lobte Patrick Sercu sein „Taxi“, das allerdings letztmals an den Start ging – und erneut Letzter wurde. Diesmal mit Sebastian Frey.
Zu erwähnen ist noch, das Bartko/Keisse die Revanche für Rotterdam und die Niederlage im Jahr zuvor in Bremen gelang. Mit zwei Punkten Vorsprung  gewann das Paar vor Lampater/Zabel sowie Marvulli/Risi und Stam/Villa – die üblichen Verdächtigen waren also wieder ganz vorn. (kpb)

 

Die Sieger des 44. Rennens:

Robert Bartko/Ilja Keisse (Berlin/Belgien)

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