Große Namen reichen nicht

Große Namen reichen nicht

Es kam immer wieder vor, dass sich Fahrer kurz vor den Sixdays krank oder verletzt abmeldeten. Das war auch im Jubiläumsrennen nicht anders. Für den Franzosen Robert Sassone musste kurzfristig der Belgier Tom Steels ran. Er wurde als Glücksfall gefeiert, Immerhin konnte er Starts bei zahlreichen internationalen Straßenrennen und neun Etappensiegen bei der Tour de France vorweisen. Zudem galt Steels auch als Hallenspezialist. Sein sportliches Ziel: Olympische Spiele in Athen auf der Bahn! Wer aber sollte mit dem Neuling fahren? Wieder war es „Taxi“ Döhring bei seinem 125. Sechstagestart, den Patrick Sercu dazu auserkor. Aber es war für Döring wie immer: Trotz seines hochkarätigen Partners blieb am Ende nur ein 9. Platz.
Wenig Platz war zudem beim Start, denn die komplette Werder-Mannschaft war angetreten. Der Bundesliga-Herbstmeister ließ es ordentlich krachen – aber nur Trainer Thomas Schaaf durfte schießen. Unterstützt wurde er dabei von DJ Ötzi, dem „Anton aus Tirol“.
Erstmals im Programm waren Keirin-Rennen. Anders als bei den Steherrennen mit einem Schrittmachern pro Profi fuhr nur ein „Moped“ einige Runden, brachte die Meute auf Touren und verließ dann die Bahn. Der Spurt war eröffnet.
Nicht alle Fahrer waren vom Reglement begeistert, denn ausdrücklich erlaubt waren Kopf- und Schulterstöße, solange die Hände am Lenker blieben. Nur einer strahlte: Der Amerikaner Marty Nothstein. Kein Wunder, war er doch Weltmeister und Olympiasieger in dieser Disziplin.
Garant für einen Podiumsplatz am Ende der Veranstaltung war das jedoch nicht. Ebenso wie Steels musste auch Nothstein die Leitwölfe ziehen lassen, als es ernst wurde. Ein großer Name bei WM oder Olympia allein reichte also nicht. Vor allem der „Alpenexpress“ mit den Schweizern Bruno Risi und Kurt Betschart machte ordentlich Dampf und gewann schließlich mit Rundenvorsprung vor den Vorjahressieger Slippens/Stam. Andreas Kappes und Andreas Beikirch blieb nur Rang drei. Pech für den Bremer, der einmal mehr sein Ziel verpasste, René Pijnens Bremer Sixdays-Rekord von sieben Siegen zu egalisieren. (kpb)

 

Die Sieger des 40. Rennens:

Kurt Betschart/Bruno Risi (Schweiz)

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