Dopinggerüchte um Andreas Kappes

Dopinggerüchte um Andreas Kappes

Jetzt also auch Andreas Kappes! Ausgerechnet er, der Bremer Lokalheld! Angeblich gedopt, dann für fast sechs Monate mit allen Konsequenzen gesperrt, aber schließlich doch mit einem Freispruch rehabilitiert. „Das war eine schwierige Zeit“, meinte er kurz vor dem Start in Bremen noch immer niedergeschlagen. Ein Nahrungsergänzungsmittel war, so versicherte er immer wieder, mit verbotenen Substanzen versehen. War das nur eine Schutzbehauptung? Nein, denn auch das Institut für Biochemie an der Sporthochschule Köln bestätigte die Verunreinigung. In Bremen durfte Kappes daher wieder aufs Rad steigen.
Nicht aber mit seinem Wunschpartner Silvio Martinello, mit dem er im Jahr zuvor gewonnen hatte, sondern mit Andreas Beikirch. „Ich muss es nehmen wie Sercu es bestimmt“, fügte sich Kappes dem Diktat und begab sich auf die Rundenjagd, die vom Weltradsportler des Jahrhunderts, Eddy Merckx, angeschossen wurde. Der war zum Leidwesen der früheren Verantwortlichen nie in Bremen gestartet. Terminliche Gründe nannte Merckx diesen Umstand. „Im Frühjahr habe ich mich immer auf die Straßensaison vorbereitet“.
Während die Radprofis um das Oval donnerten, versuchte sich in der Halle nebenan Sven Jansen an einem neuen Weltrekord auf dem Spinrad (Hometrainer), der bei 56 Stunden stand. 60 Stunden lang wollte der Triathlet seine „Runden“ während der Sixdays drehen. Jansen schaffte die neue  Bestmarke. Rund 1800 Kilometer legte er dabei zurück – und ein Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde war ihm gewiss.
Einen Rekord gab es auch zum Abschluss: Noch nie waren sechs Paare am Ende rundengleich. Und noch nie zuvor war der Vorsprung der beiden Sieger, die Australier Matthew Gilmore/Scott McGrory, so knapp wie in diesem Rennen. Genau ein Punkt lag zwischen ihnen (421) und Rolf Aldag/Silvio Martinello (420). Und auch Andreas Kappes/Andreas Beilkirch (409) lagen jederzeit in Sieg-Reichweite. Als alleinige Spitzenreiter war der Schweizer „Alpenexpress“ mit Bruno Risi und Kurt Betschart ins finale Rennen gegangen – und wurde am Ende nur Fünfter. (kpb)

 

Die Sieger des 37. Rennens:

Matthew Gilmore/Scott McGrory (Australien)

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