„Didi“ startet mit Geldstrafe

„Didi“ startet mit Geldstrafe

Kommt er oder kommt er nicht? Lange war spekuliert worden, ob der Straßenstar Dietrich „Didi“ Thurau sein Debüt in Bremen geben würde. Er kam, allerdings mit 33 Minuten Verspätung zur Fahrerbesprechung. Ob es an der Glatteiswarnung für den Tag lag? Das hätte man einkalkulieren müssen, meinten die Verantwortlichen und belegten den Star gleich mit einer Geldbuße von 1.000 D-Mark. Das konnte er gelassen hinnehmen, betrug seine Gage doch 8.000 D-Mark – pro Nacht, versteht sich. Das wiederum wurmte Routinier Patrick Sercu, gemeinsam mit Thurau das Top-Favoritenpaar. Er wurde wegen eines „Nachschlags“ vorstellig und hatte Erfolg.
Den Sieg allerdings schafften die Beiden, die zuvor schon in Berlin, Frankfurt und Grenoble gewonnen hatten, nicht. Den schnappte ihnen das australisch-niederländische Paar Danny Clark/René Pijnen mit Rundenvorsprung weg. Sein Sechstagedebüt in Bremen feierte auch Hans-Peter Jakst, der bei der Tour de France noch „Wasserträger“ von Didi Thurau war und als „echter Bremer“ noch bei seinen Eltern wohnte. Doch das heimische Bett durfte auch Jakst in der Nacht nicht aufsuchen, denn die Regeln waren hart: Alle Fahrer mussten in der Halle nächtigen und durften sie nicht verlassen.
Hans-Peter Jakst musste das Rennen allerdings vorzeitig beenden. Eine schwere Bronchitis setzte ihn am Schlusstag matt. Weniger Zuschauer (Glatteis – siehe oben) als in den Jahren zuvor jubelten HSV-Kicker Kevin Keegan zu, der den Startschuss abfeuerte. Am Ende gab es erstmals keinen neuen Besucher-Rekord. Sechstagerennen sind ein Auslaufmodell, orakelten einige schon. Sie sollten sich kräftig irren. Ein Kabinenbrand bei Günter Haritz und Horst Schütz beschäftige noch die Kriminalpolizei. Trikots, eine hohe Bargeldsumme und zahlreiche Medikamente (!) wurden, wie der Polizeibericht auflistete, Opfer der Flammen. Wer verantwortlich war, ließ sich allerdings nicht mehr klären. (kpb)

 

Die Sieger des 15. Rennens:
René Pijnen/Danny Clark (Niederlande/Australien)

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